Hardheim

Hardheim

Heute dürfen wir Sie in der Gemeinde Hardheim begrüßen. Die Ortschaft liegt am nordöstlichen Rande des Neckar-Odenwald-Kreises an der B27. Zu Hardheim gehören insgesamt noch acht weitere Gemeindeteile.

Die Geschichte Hardheims ist nur schwer in Kürze zusammenfassbar, denn sie war geprägt von Verpfändung, Kauf, Rückkauf und Tausch. Erst im 19. Jahrhundert wurde Hardheim rekatholisiert. Der christliche Glaube ist hier in der Umgebung noch immer stark ausgeprägt. Nicht umsonst nennt man die Gegend auch „Madonnenländchen“.

In Gegenden, in denen der katholische Glaube stark verbreitet ist, wurden natürlich auch die Kirchen dementsprechend pompös erbaut. Bestes Beispiel: Die katholische Kirche Sankt Alban.
Sie ist von innen betrachtet 22 Meter hoch und 52 Meter lang. Ein prachtvolles Mosaik ziert die Wände, welches den Lebenszyklus Christi beschreibt. Die Kirche wurde 1891 erbaut – in gerade mal vier Jahren. Absolut unglaublich für die damalige Zeit.

Mehr zur Geschichte Hardheims finden Interessierte im Erftal-Museum. In fünf Abteilungen, verteilt auf zwei Stockwerke, gibt es hier allerhand Wissenswertes zu entdecken. Das Museum wurde 1976 gegründet und 1991 mit einem neuen Konzept umgestaltet.

Hardheim selbst nahm seinen Ursprung wohl um 1100. Gleich zwei Schlösser – damals noch Burgen – wurden hier erbaut. Vom unteren Schloss steht heute nur noch ein Turm. Das obere Schloss hingegen ist vollständig erhalten. Es wurde 1561 erbaut von Ritter Wolf und seiner Frau Margarethe von Berlichingen – einer Nichte des bekannten Götz von Berlichingen. Das Gebäude mit seinen achteckigen Türmen stammt aus der Zeit der Frührenaissance. Seit 1927 wird der Bau als Rathaus verwendet. Hier hatte Gemeindeoberhaupt Heribert Fouquet 16 Jahre lang seinen Amtssitz. In Kürze wird er in Ruhestand gehen und sein Bürgermeisteramt an Volker Rohm abgeben.

Lässt man den Blick über Hardheim schweifen, so erschließt sich vor dem Auge eine prächtige Landschaft. Die Gemeinde ist rund 8.800 Hektar groß – ein Drittel dieser Fläche besteht aus Wald.

In diesen Naturschutzgebieten lässt es sich herrlich wandern. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege weisen dem Auswärtigen den Weg. Eine Wanderstrecke mit rund 14 Kilometern Länge ist der Mühlenweg. Hardheim liegt an der Erfa, einem idyllisch daherfließenden Gewässer. Früher gab es hier zwölf Mühlen. Sie alle können auf dem Rundwanderweg besichtigt werden – zumindest die Teile, die noch stehen. Alle Mühlen haben ihren Dienst bereits aufgegeben – bis auf eine: Die Steinemühle. Sie ist eine Getreidemühle und wurde im Jahre 1322 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seit über 300 Jahren ist sie im Besitz der Familie Müller.

Der berühmteste Sohn Hardheims ist Walter Hohmann. Der studierte Baustatiker war kennzeichnend für unsere heutige Raumfahrt. Er stellte in den Jahren 1911 bis 1915 Berechnungen an, die das Verlassen der Erdumlaufbahn ermöglicht. Hohmann wurde dadurch zu einem der Wegbereiter für die erste Mondlandung. In Hardheim wurde ihm deshalb ein Raketendenkmal gesetzt. Dieses steht gleich am Ortseingang – für alle Besucher gut sichtbar.
Schauen Sie doch auch mal in Hardheim vorbei und entdecken Sie weitere Geschichten, die das Leben hier prägen. Die kleine Gemeinde am Rande des Neckar-Odenwald-Kreises freut sich darauf Sie Ihnen zu erzählen.